WYC News Blog

Segel Nostalgie 2024

Segelnostalgie 2024 – Friedl Memorial
Wenn der Wiener Yacht Club alle 2 Jahre zur Segelnostalgie ruft, dann kommen die Holzboote aus allen Scheunen und Winterlager gekrochen und verwandeln den Club an diesen Tagen mit einem Schlag in einen Ort, der eine Zeitreise in vergangene Tage vollzieht.
Wer einmal die kleine schrebergartenähnliche Pforte der Clubanlage an der Oberen Alten Donau durchritten hat, wird als Teil einer Seglerfamilie absorbiert, wo die unterschiedlichsten Charaktere in völligem Einklang eine stegreifbühnenartige Vorstellung über 2 Tage hindurch ablaufen lassen. Umgeben von fröhlich, erhellten Gesichtern werden gemeinsam Boote aufgeriggt und zu Wasser gelassen, kulinarische Köstlichkeiten angeboten, Frotzeleien ausgetauscht, Geschichten erzählt und belauscht, Erinnerungen aufgefrischt und natürlich wird auch gesegelt.
Sobald die Segler mit ihren alten Segelbooten, manche bereits über 100 Jahre alt (also, gemeint die Boote natürlich), das Land verlassen haben, kippt das Verhaltensmuster unausweichlich auf Wettkampfmodus. Gekennzeichnet durch eine gewollte Angespanntheit, die sich aber keiner anmerken lassen will. Solch eine Regattawettfahrt auf der Alten Donau sieht in der Regel aufgrund der Größe des Gewässers und des verhaltensoriginellen Windes für den Betrachter so aus, als würden sich die Teilnehmer durch ihre vielen Manöver eher in Trance segeln wollen, als eine Wettfahrt zu gewinnen.
Wenn nach all dem Ausgetobe auf dem Wasser die Segler am Abend wieder bei feierlichem Eß- und Trinkgelage beisammensitzen, jazzmusizierende Freunde zu Ihren Instrumenten greifen, dann wird man von einer Vertrautheit übermannt, welche in diesem Verein nun über ein Jahrhundert aufgebaut und gepflegt wurde, und das von zahlreichen Seglern, so wie Wolfgang Friedl einer war, dem diese Regatta gewidmet sei.
So wie der Zauber dieser Veranstaltung an diesen Ort gekommen war, verschwindet er am Sonntag wieder schleichend. Und zurück bleibt ein unscheinbarer Ort, der geduldig darauf warten kann, wenn er mit seiner Magie wieder zeigen will, wo künftige Erinnerungen geschrieben werden.
a.vl.

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Clubmeisterschaft 2022

Clubmeisterschaft 2022 …. und wie schafft man es 500 Regatten zu segeln?

Die diesjährige Clubmeisterschaft des WYC am 2. / 3. September 2022 stand im Zeichen eines besonderen Jubiläums: das langjährige Club- und auch ehemalige Vorstandsmitglied Helmut Seifert feierte seine 500. Regatta Teilnahme. Die Clublegende des WYC, welche den Club aktiv nicht nur als eifriger Segler sondern auch als Jugendwart, Oberbootsmann und als sportlicher Leiter geprägt hat, bedankte sich im Rahmen einer abendlichen Feier bei seinen Weggefährten, sowie Mitseglern und Vorschotern. Viele von ihnen konnten gemeinsam mit Helmut nicht nur Dutzende von Regatten erleben, sondern auch schöne Erfolge und Siege erzielen. Der „Ehrencommodore der österreichischen Pirat Vereinigung“ beeindruckte in seiner Rückblicks-Rede nicht nur mit einer minutiös genau geführten Statistik seiner langen Regattakarriere, sondern brachte das Publikum auch mit einigen lustigen Geschichts-Schmankerln zum Lachen. Der Jubilar, der seit 55 Jahren aktiv segelt, durfte sich nicht nur über viel Applaus und Zuspruch freuen, sondern auch über sehr persönliche Präsente wie ein Fotobuch, Flaschenpost aus dem WYC, außerordentlich schöne maritim gestaltete Torten und ein Tänzchen mit allen anwesenden Damen. Wir gratulieren nochmals sehr herzlich und wünschen viele weitere erfolgreiche Regatta-Teilnahmen!

Dieses schöne, gemeinschaftliche Beisammensein am Samstagabend war der krönende Abschluss eines wunderbaren Segeltages, an dem drei Yardstick Regatten absolviert werden konnten. Die Windprognose für den Tag von Böen bis 20 Knoten veranlasste einige Teilnehmer zu spontanen Team-Umformationen, weshalb von 20 Gemeldeten schließlich 17 Segelteams pünktlich um 13h bei der Startlinie waren und auf das Signal der umsichtigen Wettfahrtleitung von Günther Fossler und Helga Klein warteten. Das Feld präsentierte sich wie schon 2021 sehr bunt gemischt mit Holzbooten (u.a. Blekingseka, Ness Yawl), Piraten, OK-Jolle, Finn-Dinghy, Zugvogel sowie Laser), was ein schönes Bild nicht nur auf den zahlreichen Fotos von Kameramann Michael ergab. Sehr erfreut zeigte man sich auch über die Teilnahme von Gästen aus dem YC Seewind sowie dem UYC Stammverein. Die Windverhältnisse präsentierten sich – wie immer auf der Alten Donau - herausfordernd, nicht so sehr wegen drehender Winde -der Südostwind blieb stabil - sondern wegen sehr unterschiedlich verteilten Windböen, zwischen denen man sehr schnell in einem Windloch zu stehen kam. Zwischendurch gab es auch ein paar giftige Böen, die zwei doch sehr erfahrene Seglerteams auch zu unfreiwilligen Schwimmeinlagen zwangen – was bei den angenehm warmen Wasser- und Windtemperaturen der sehr guten Stimmung keinen Abbruch tat. Apropos Stimmung – hierzu trug wohl auch der rege Betrieb beim offenen Zapfhahn ein wenig bei.

Aber zurück zum sportlichen Geschehen am Wasser: am besten konnte die wechselnden AD-Verhältnisse einmal mehr Wolfgang Wegl meistern, der wie schon im Vorjahr mit seiner OK-Jolle die Konkurrenz hinter sich lassen und seinen Clubmeister-Titel damit erfolgreich verteidigen konnte. An zweiter Stelle folgte Bernd Rohlfs auf seinem Finn-Dinghy und an dritter Stelle konnten sich Werner und Markus Kastanek mit ihrem Regatta-Piraten ebenso am Stockerl platzieren. Da der zweite Tag der Clubmeisterschaft wieder einmal mit Warten auf Godot bzw. guten Wind verbracht wurde, entsprach das Ergebnis des ersten Tages auch gleich der Gesamtwertung.

Ein herzliches Dankeschön gebührt wie immer der Regattaleitung sowie allen ehrenamtlichen Helfern; besonders die Küchenfeen Gabi, Karin und Margit begeisterten wieder einmal mit einem ständig gefüllten, abwechslungsreichen Buffet und einem 5*Service.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Club-Veranstaltungen: am 24./25. September steht das Kurt Czajka-Memorial am Programm - und wir hoffen noch auf zahlreiche Meldungen von Pirat- und D-One Seglern.
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Bericht von Carmen Kuster


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Segel Nostalgie Regatta 2022

Segelnostalgie im WYC: Wer hat den schnellsten Oldtimer im ganzen Land?
 
Vier Jahre und eine Pandemie mussten wir Holzboot-Fans uns gedulden – am letzten Mai-Wochenende 2022 fand nach viel zu langer Zeit endlich wieder eine Nostalgieregatta im Wiener Yacht Club statt. 22 Boote stellten sich zur Schau und wollten eine wichtige Frage klären: Wer hat den schnellsten Oldtimer im ganzen Land?
Holz, wohin das Auge reicht – das macht die Nostalgieregatta wohl zu der schönsten Regatta der Alten Donau. Nur wer einen Klassiker mit Holzrumpf hat, darf hier mitfahren. Zum zehnjährigen Jubiläum traten fast zwei Dutzend Prachtstücke an. Zwischen drei Wettfahrten war auch genug Zeit, um die Boote der anderen zu bestaunen.
Mit dabei an der Startlinie war ein 10 Quadratmeter Dinghi – mit 116 Jahren das älteste Boot der Nostalgieflotte. Weitere besondere Schmuckstücke waren die beiden Ness Yawl, die mit ihren vielen Segeln optisch absolut herausgestochen sind. An den geschnitzten Details der schwedischen Biekingseka konnte man sich auch nach zwei Tagen nicht satt sehen.
Wer auch nicht fehlen durfte: Der Holzboot-Bauer Wolfgang Friedl, der mit einem Kajütboot der Klasse Kugelspitz angetreten ist - mit Baujahr 2013 war es das jüngste Boot der Flotte. In Wolfgangs Werft wurden viele der Boote, bei diesem Event zu bestaunen waren, „behandelt“ oder sind sogar im wahrsten Sinne des Wortes von den Toten auferweckt worden. Sohn Georg ging mit einer sportlichen Rennjolle 10 m2 ins Rennen.
Passenderweise wird den Teilnehmern der Dresscode „Vintage“ nahegelegt. Aufgrund der doch durchwachsenen Wetterbedingungen sah der Gastgeber über Verletzungen dieser Vorschrift heuer großzügig hinweg. Am Samstag waren durchaus giftige Böen dabei!
Die Stimmung bei den Wettfahrten war naturgemäß kollegial und fair – niemand will einen Kratzer in seinem eigenem oder einem anderen liebevoll gepflegten und restaurierten Klassiker riskieren. Aber dennoch wurde sportlich gesegelt und man hat gemerkt, dass jeder das Beste aus seinem Oldtimer herausholen möchte.
Und das waren die schnellsten Klassiker: Zum schnellsten Boot mit und ohne Yardstick wurde eines aus der Flotte des Gastgebers gekürt: Wolfgang Wegl (WYC) konnte im Heimatrevier mit viel Gespür für seine O-Jolle und die Windbedingungen punkten. Mit dem zweiten Platz musste sich Herbert Böhm (SC AMS), ebenfalls auf einer O-Jolle, zufriedengeben. Er führte nach den ersten beiden Wettfahrten am Samstag noch das Teilnehmerfeld an. Bronze holte sich die einzige OK-Jolle, die bei der Nostalgieregatta angetreten war mit Günter Fossler (WYC) und nur einem Punkt Unterschied zum Zweitplatzierten.
Bei den beiden aktivsten Klassen gab es Einzelwertungen: Die O-Jollen und Piraten stellten exakt die Hälfte der Teilnehmer. Nach Wolfgang Wegl und Herbert Böhm kam Horst Kaiblinger (WYC) als drittschnellster O-Jollen-Fahrer durchs Ziel (5. Platz in der Gesamtwertung).
Bei den Piraten holten sich Bernd und Iris Pintarich souverän den Gold-Pokal (4. Platz in der Gesamtwertung). Raoul Bukor (WYC) holte sich mit Pirat-Profi Matthias Reiter (SKH-YC) an der Vorschot Silber in der Klassenwertung -es war Raouls erste Regatta! Den dritten Stockerlplatz fuhr Miriam Krammer (SC AMS) am Steuer mit den Vorschotern Hans Wu (SC AMS) /Philipp Dohnal (SAF) ein.
Wie gewohnt war die Verköstigung durch das „Bodenpersonals“ des Wiener Yacht Clubs sensationell – neben dem Spanferkel als Highlight am Samstagabend sorgten auch kleine Snacks dafür, dass alle Teilnehmer stets bestens gestärkt aufs Wasser kamen. Auch die Wettfahrtleitung hat sich mit ihrer Organisation ein lautstarkes „Hipp, hipp, hurra!“ verdient.

Miriam Krammer, Holzpirat „Madame Tegetthoff (OE462)
 
Fotos: https://drive.google.com/drive/folders/14V2evhq1BDEbBE790HvgU9aLj3c5B9NA?usp=sharing

Velu Memorial 2022

Bericht von Walter Schaschl:
Liebe Segelfreunde!

Wir haben uns bei etwas unwirtlichen Wetter am 2.4.22 im WYC getroffen, aber keiner hat nach einen Vorschoter gefragt. Ach ja ist ja kein Pirat sondern es war die Finn Klasse. Ich hatte das Glück und die Ehre mit dem Boot meines ehemaligen Vorschoters Günter Fossler zu fahren und angeblich wie es sich für einen guten Vorschoter gehört hat er mir das Boot schon segelfertig auf den Steg gestellt -;)). Also wie schwierig so ein Boot zum aufbauen ist kann ich euch nicht sagen, aber nur eines bei so vielen Schoten für nur ein einziges Segel denke ich das es auf jeden Fall schwieriger ist als einen Piraten aufzubauen. Immerhin habe bis am Schluß immer noch neue Trimmöglichkeiten gefunden, von denen ich nicht wirklich eine Ahnung hatte. Aber dieses Verwöhnprogramm hat mir sehr gut gefallen. 

Auf jeden Fall bei zarten Plusgraden und doch guten Wind haben ganze 14 Mannschaften nach einen Begrüßungsschluck und Brötchen zur Stärkung ihre Boote ins Wasser geschoben, Segel aufgezogen und den Steg verlassen Richtung Startlinie, welche wie üblich in ca. der Hälfte der zur segelnden Länge lag. Für eine längere Einsegelzeit hat das Wetter wirklich nicht so ganz eingeladen. Der Start funktionierte ähnlich wie beim Pirat freundschaftlich. Aber trotzdem wurde um jeden Meter gekämpft. Wie üblich zeigte sich die Alte Donau mit vielen Drehern und Böen und so ging es auf zur Luvtonne vor dem WYC. Ich habe den Start recht gut erwischt und siehe da eingekreist von Piratisten in fremden Booten. In Führung Hartwig ein echter Finn- Profi. Gefolgt von unserem amtierenden Piratstaatsmeister Peter Grögl der sich als einziger einen echten Kampf mit dem Führenden gab. Danach meine Wenigkeit. Ich immerhin auch 23 Jahre aus der Piratgeschichte bekannt. Danach Mattias unser Präsident und dann Wolfgang Wegl der die meisten Pirat- Staatsmeistertiteln im Feld zu verzeichnen hat. Mit in diesem Pulk Alfred Braunmüller auch ein langjähriger Piratist der sich aber leider in letzter Zeit nicht mehr so oft im Regattafeld gezeigt hat. Kurz um voll in guter Gesellschaft und da dürfen wir Bernd Pintarich nicht vergessen auch Staatsmeister aus der Piratklasse und einer der bei fast allen Piratregatten am Start ist. 


Wärend der ersten Wettfahrt  wechselten wir dann öfters die Positionen und leider knapp vor dem Ziel kämpfte ich mit dem Material. Wie angenehm ist es doch im Pirat wo der Großbaum nach hinten in die Höhe steht. Beim Finn ist das leider ganz anders. Der Baum liegt beim Amwind Kurs fast am Deck auf und bei der Wende oder Halse heißt es sich klein zu machen. Aber mit den paar zusätzlichen Kilos von der Coronazeit wurde genau das zu meinem Verhängnis. Meine Schwimmweste vereinte sich mit dem Großbaum und knapp bevor ich mich Richtung sehr kühlen Nass begeben wollte konnte ich mich befreien und das Schlimmste eine Kenterung verhindern. Leider hat mich aber bei diese Aktion viel Zeit gekostet und bei den in meinem Bereich engen Abständen konnten einige meiner Piratkollegen an mir vorbeiziehen und so konnte ich leider meinen super Platz von der ersten Kreuz nicht halten. 


Die zweite Wettfahrt begann dann wie die Erste endete. Wie auf der alten Donau üblich mit kurzen und unberechenbaren Böen die kurze Gleitfahrten zuliessen und dann genauso kurze Stehzeiten mit warten auf den Wind. Hartwig Gfreiner und Peter Grögl setzten sich wieder vom restlichen Feld weit ab und machten Ihr eigenes Rennen, welches ich immer nur bei den Wendetonnen verfolgen konnte denn sonst waren Sie schon so gut wie außer Sichtweite. Wolfgang Wegl wollte am Beginn der 2. Kreuz dann die Wassertemperatur testen und sprang aus heiteren Himmel neben den Boot ins sehr kühle Nass. So machte er mir wieder den Weg frei mich hinter den Erstplatzierten einzureihen, diesmal konnte ich aber diesen 3. Platz auch bis ins Ziel dann halten. Obwohl es war schon sehr ungewöhnlich downwind ohne Zusatzsegel zu fahren. Keinen Vorschoter beim Hängen für den Gewichtstrimm zu haben und einfach für alles am Boot selbst verantwortlich zu sein. 


Auf jeden Fall haben die 2 Wettfahrten voll gereicht und wir segelten in den Club um uns den angenehmen Teil der Regatta zu widmen. Ein Fass Bier war von mir gesponsert, die kulinarischen Köstlichkeiten hat Wolfgang mehr als reichlich vorbestellt und die guten Geister haben das alles perfekt aufbereitet und auch für selbstgemachte Nachspeisen gesorgt. So stand einen netten Abend nichts mehr im Weg. Zum aufwärmen hat Peter Grögl eine super Sonderflasche Rum an die Bar gestellt den Ausgang kann sich dann jeder vorstellen. Immerhin hat es den Steg in der Zwischenzeit schon mit Schnee bedeckt und mein Bedürfnis nach draußen war für diesen Tag gedeckt. Es wurde viel fachgesimpelt von den Zukunftsregatten geträumt und zu später Stunde auch ein Tänzchen gewagt. Einfach so wie wir es auch vor der langen Durststrecke von Coronazeiten gewohnt waren. (Natürlich wurde das Corona Sicherheitskonzept von 2 oder 3 G- Nachweis kontrolliert, angewendet, ....)


Am Sonntag waren dann nicht nur die Nachwehen einer ausgelassenen Nacht zu spüren, sondern auch die Temperaturen zum 0° Punkt gesunken. Das Ganze mit noch um einiges stärkeren Wind und Böen zu sehen die unberechenbar Quer zur Alten Donau über das Wasser zogen. So wurde zur Freude aller auf einen weiteren Start verzichtet und das Ergebnis frühzeitig fixiert. Einzig und alleine unsere Leader haben sich danach noch auf das Wasser begeben und man hat feststellen können, dass wir nicht nur nichts versäumt haben sondern  auch diese Profis hatten schwer mit dem Wind zu kämpfen gehabt. Ich glaube ich hätte da eher das Rettungsteam benötigt als eine gute Figur abzugeben. Aber an der Bar kam noch ein Piratist vorbei und wir zogen das Trockentraining mit Taktikanalyse vor. Andreas Decker gesellte sich dazu und präsentierte uns sein Meisterwerk in Video mit seiner Drohne gefilmt vom gerade vergangenen Ereignis: "Die Regatta der Meister" vom Neufelder See wo unser Vertreter Peter Grögl vor allem am ersten Tag eine perfekte Leistung in der 2.4 Bootsklasse (Mini 12er = kleines Kielboot wo man im Bootskörper platz nimmt und sich alleine um Fock und Groß kümmern muss) abgeliefert hat. Am zweiten Tag hat er dann leider etwas Pech bei den Starts gehabt aber mit einen guten 8 Platz die Piratehre hoch gehalten.


Alles in allem aber eine sehr gelungene Veranstaltung und sicher ein gutes Training für die nun folgenden Piratregatten. Ich wünsche allen eine gute Saison 

Euer Walter

Die Clubregatta 2021 – 3G in Best-Form

"Bericht von Carmen Kuster

Tag 1 – Samstag, 18.09.2021
Obwohl der Start erst für 13h00 angesetzt war, fanden sich die Teilnehmer und Helferlein schon recht frühzeitig ein – nicht nur für den sehr sorgfältig durchgeführten 3-G-Check und für die Registrierung bei der umsichtigen Helga Klein, sondern auch für den Check der Boote, die nach zT langer Regattapause erst wieder auf Vordermann gebracht werden mussten. Mit von der Partie ein buntes Potpourri an Segeljachten – von der OK-Jolle bis zur O- Jolle, vom futuristischen D-One bis zur historisch anmutenden Ness Yawl, vom Laser bis zum Piraten war alles gemeldet und größtenteils bereit, dem doch auffrischenden Wind die Stirn zu bieten. Angesagter Grundwind aus Nordwest von 10 Knoten mit erwarteten Böen von bis zu 25 Knoten liessen auf eine rasche Durchführung von zwei spannenden Wettfahrten hoffen. Ausgezeichnete Stimmung, Vorfreude und gute Clubkameradschaft in Form von gegenseitigem Helfen beim Herrichten der Boote zeichneten diesen Tag schon am Vormittag aus.

Pünktlich um 13h00 erfolgte das erste Ankündigungssignal durch Günter Fossler und sein Team am Startboot – und zwei (der vielen) Favoriten Jörg Deimling (auf D-One) und Andi Decker/Claudia Niemeczek (am Pirat) konnten sich gleich am Anfang des ersten Vorwindes an die Spitze setzen. Die Begeisterung über die unglaublich tolle Gleitfahrt war allerdings nur von kurzer Dauer. Der Blick derjenigen, die bereits am Vorwind dahinflogen, hätte wohl nicht nur achterlich nach Westen sondern auch Richtung Norden gehen sollen, denn was da innerhalb von wenigen Minuten herannahte, wurde nachträglich – von allen die darin verschlungen wurden - als schwarze Wand, Armageddon oder Auge des Sturms bezeichnet.

Wie die Dominosteinchen wurden Holzboot, Laser, OK-Jolle, Finn und sogar D-One und Pirat mit Spi fast gleichzeitig von einer unbarmherzigen Böe zu Fall gebracht; vier Boote
wetterten in sicherer Position ab und vier Unverwüstliche fuhren weiter, bis die"Regattaleitung abläutete, um den im Wasser Befindlichen wieder in die vertikale Maststellung zu helfen. Der durch die Kenterung der Mitstreiter begünstigte und in Führung liegende Horst Kaiblinger musste somit nicht nur den Verlust seiner eleganten Kopfbedeckung sondern auch den seiner Spitzen-Position verschmerzen – es sei ihm hoch anzurechnen, dass er nicht den Hut draufg’haut hat, sondern im Gegenteil seinen Konkurrenten das beste Tiramisu urbi et orbi offerierte.
Bis dahin verging aber noch etwas Zeit – zunächst mussten erst alle Boote im strömenden Regen zurück in den Hafen finden, wo die guten Feen aus der Küche schon mit heißem Segler-Tee und Broten auf die durchnässten Abenteurer warteten. Die Analyse ergab zum Glück, dass alle Segler und Boote das unerwartete Unwetter unverletzt überstanden hatten. Nicht nur die Regattaleitung auch Christa Kummer war wohl erleichtet, dass damit auf Beschwerde und Regressforderungen gegen die Wettervorhersage verzichtet werden konnte.
Jetzt konnten sich die Segler wieder in Ihrer besten Land-Disziplin messen: Geduld zeigen und warten, ob die Flaute nach dem Unwetter noch einmal einer angemessenen Windstärke weichen würde - was leider nicht mehr der Fall war. Dem Regattaleiter sei Dank, dass um 17h00 dem Warten offiziell ein Ende bereitet wurde. Gemessen wurde indes auch die Wassertemperatur, die mit 21 Grad keinen Grund für ein gekränktes Immunsystem lieferte.
Die aufgezeichneten Windspitzen wurden mit über 30 Knoten (1kn = 1,852km/h) vermeldet – bei den einzelnen Erzählungen spätestens beim Abendessen waren es dann schon gefühlt deutlich mehr. Dass sich die Stimmung abends launiger als am Donauinselfest präsentierte, lag definitiv nicht nur am ausgezeichneten kulinarischen Genuss und der entsprechenden Musikuntermalung; aber diese Hintergrundgeschichte wird nur Clubmitgliedern" "persönlich erzählt - und denen, die es noch werden möchten :-)"



"Tag 2 – Sonntag 19.09.2021
Für den zweiten Tag wurden etwas herbstlichere Temperaturen und Leichtwind erwartet. Die Hoffnung der Segler – unverbesserliche Optimisten – auf zwei Wettfahren lebte und wurde zumindest beim Start der ersten Regatta um 10h00 nicht enttäuscht. Alle Teilnehmer konnten die bei stark drehendem Wind (Alte Donau Bedingungen à la carte) doch recht anspruchsvolle Regatta erfolgreich zu Ende fahren. Aufgrund des nachlassenden Windes wurde bis 12h30 pausiert und die Reste des Vorabends genüsslich und ressourcenbewusst verzehrt. Danach wurden nochmals alle Kräfte am Wasser gesammelt und ein weiterer Versuch für eine zweite Regatta gestartet, der jedoch aufgrund der Bedingungen abgebrochen werden musste.
Für die Gesamtwertung zählte somit die eine entscheidende Vormittagsregatta:
Clublegende Wolfgang Wegl war mit seiner OK-Jolle nicht zu schlagen und holte vor Ferdinand Schmid am Finn und vor Andreas Decker/Claudia Niemeczek den Sieg. Über den strahlenden Sieger hatte Adiano Celentano schon am Vortag wohl zu Recht aus der Juckbox gemurmelt „il ragazzo di via Gluck“. Nur knapp das Podest verpasste die beste Steuerfrau Roswitha Beranek, die sich dennoch in bester Laune präsentierte – ob es daran lag, dass die Trophäen Vasen ohne Blumen waren? Denn die sollte sie ja nach der Performance hoffentlich von der Regattaleitung nachgereicht bekommen. Hervorhebenswert bleibt die Tatsache, dass die Top Vier beim Segeln auch überdurchschnittlich repräsentiert beim Schlussdienst am Vortag waren – das sollte allen Konkurrenten zu denken geben. Revierkenntnisse können eben durch Trockentraining allein nicht erworben werden.

Weiteres Fazit dieser wunderbaren Veranstaltung: Egal ob…"
… gesegelt, gekentert, gewonnen…
… gemessen, gewertet, geehrt…
… gekocht, gegessen, geholfen…
… getanzt, gesungen, gelacht…
… geschleckt, gewinselt, gestreichelt…
…wir alle haben dieses 3-G-Segel-Event gemeinsam genossen
und freuen uns schon sehr auf die nächste Clubregatta.
Danke und ein dreifaches Hipp, Hipp - Hurra auf die Wettfahrtleitung und alle Helfer!!

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